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Straßenverkehrsanalyse in einer Metropole eines Entwicklungslandes an der Küste des Golfes von Benin am Beispiel von Cotonou

Gbacada, Sagbo Rogatien Akohou

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Zugriffsbeschränkung: nur innerhalb des Universitäts-Campus
DDC-Sachgruppe: Handel, Kommunikation, Verkehr
Dokumentart: Monographie
ISBN: 978-3-8428-2977-0
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2012
Publikationsdatum: 23.06.2015
Kurzfassung auf Deutsch: Zusammenfassung: Die Notwendigkeit der Suche nach landesspezifischen Lösungen in Entwicklungsländern und der Mangel an der systematischen Analyse der Verkehrsprobleme in Benin führen zu der Frage, welche zukünftige Perspektive für den Straßenverkehr besteht. Der Straßenverkehr wird hier als ein System betrachtet, dessen Komponenten die Verkehrswege, die Verkehrsmittel, die Nutzung der Stellplätze und der Tankstellen sind. Die zunehmende Motorisierung wirft zahlreiche Probleme auf. Als Beitrag zur Lösung der heute schon zu beobachtenden und in Zukunft sich verstärkenden Verkehrsprobleme hat die vorliegende Arbeit die Zustandsanalyse des Straßenverkehrs zum Ziel, wobei die Straßenverkehrsprobleme, die Organisation der Akteure und die bisher entwickelten Lösungskonzepte aufgrund einer Mischung der verwendeten Untersuchungsmethoden (Literaturrecherche, Befragung und Verkehrszählung) in einer Küstenmetropole der Entwicklungsländer am Beispiel von Cotonou untersucht werden. Die Organisation des Straßenverkehrs zeigt ein Vorhandensein der zahlreichen Akteure, die zueinander direkte und indirekte Beziehungen haben. Schwache und starke Netzwerke wurden von den Akteuren gebildet, um verschiedene Rollen zu spielen und ihre Interesse zu vertreten. Die öffentliche Verwaltung erledigt ihre Aufgaben durch die Beziehungen mit internationalen und bilateralen Entwicklungspartnern sowie mit verschiedenen Unternehmen, die in den Bereichen der Verkehrswege, Verkehrsmittel, Stellplätze und Tankstellen tätig sind. Dabei werden verschiedene Interessen nach Komponenten des Straßenverkehrssektors vertreten. Durch ihre Kommunikation und die Aufgaben nehmen sie eine eigene Position, wie der jeweilige Zentralwert es gezeigt hat. Von großer Relevanz bilden sich unterschiedliche Netze mit verschiedenen Eigenschaften. Die Netzwerke der Akteure im Bereich der Tankstellen, der Verkehrsmittel und der Verkehrswege sind relativ stark, während das Netzwerk der Parkplatz-Akteure schwach ist. Extern steht der Straßenverkehr unter dem Druck von Störungen durch die Überschwemmungen und durch die Zunahme der Bevölkerung. Die naturräumlichen Bedingungen erschweren in Cotonou den Bau von Straßen und damit die Verkehrserschließung, die mit der demografischen Entwicklung nicht mithält. Die demografische Explosion erzeugt den hohen Bedarf an Straßenverkehrsanlagen. Offensichtlich sind die verkehrsspezifischen Probleme die ungenügenden Verkehrsanlagen, die Zunahme des Individualverkehrs, die Krise des öffentlichen Verkehrs, der Anstieg des Güterverkehrs, die zunehmenden Verkehrsflüsse, das Vorhandensein informeller und formeller Stellplätze sowie die Nutzung informeller und formeller Tankstellen. Die verkehrsspezifischen Probleme bringen als Folgewirkung zunehmende Fahrgeschwindigkeiten, vermehrte Unfälle, verkehrserzeugte Umweltverschmutzungen sowie eine Erhöhung der Verkehrs- und Gesundheitskosten mit sich. Die verschiedenen Verkehrsanlagen entstehen durch geplante und ungeplante Prozesse. Aus unterschiedlichen Mängeln werden sie nicht ausreichend gebaut und ineffizient unterhalten. Die Verkehrsmittelbesitzer suchen permanent nach Stellplätzen. Außer der administrativen Anmeldungs-und Steuerformalitäten ist das ganze Sektor die Angelegenheit einzelner Betreiber, wobei der Sektor ‘schlecht organisiert ist und aufgrund der schlechten Straßen und des meist sehr schlechten Zustands der Fahrzeuge relativ teuer’ ist (Wolf Gaebe 2004: 307). Aufgrund der zunehmenden Verkehrsmittel erhöhen sich die Verkehrsflüsse auf den verschiedenen Verkehrswegen. Die Nutzung der informellen Benzinprodukte nimmt zu. Dadurch werden unterschiedliche Auswirkungen entstanden. Daher sind die als Lösungsbasis dienenden Konzepte zu erforschen. Gegenüber dieser gravierenden Situation wurden tatsächlich einige Lösungskonzepte durch einige Akteure entwickelt. Die wesentlichen Konzepte sind straßenbau-, straßenwiederaufbau- und straßenunterhaltungsorientiert, während die Entwicklung der Verkehrsmittel multimodal ist. Kritisch dabei ist, dass das gesamte Verkehrssystem nicht berücksichtigt ist und die sekundären Folgen dieser Konzepte nicht eingeplant sind. Daher soll die Frage, welche zukünftige Perspektive der Straßenverkehr bietet, eine Antwort in einem folgewirkungsorientierten Konzept finden, das in der Entwicklung eines räumlich und damit auch sozial angepassten Straßenverkehrs bestehen soll. Ein solches Konzept kann auf den im Folgenden dargestellten Analysen basieren. Unter anderem geht es um die Notwendigkeit eines langfristigen Planungsprozesses, um die Berücksichtigung der externen Faktoren, um die Beherrschung der zunehmenden Individualverkehrsmittel, um die Verstärkung der Energieversorgung und der Arbeitsbedingungen, um die Verkehrssicherheit und die Umweltfreundlichkeit, um geringere Verkehrskosten sowie um die Berücksichtigung der Gesundheit der Bevölkerung, die Förderung der öffentlichen Verkehrs- und Dienstleistungen. Die Organisation der Akteure soll im Bereich der Steuerung der Tankstellen und der Stellplätze verstärkt werden, um die informellen Tankstellen abzubauen und die Stellplätze gut zu steuern. Sie soll rational ausgerichtet sein in Sachen ‘Formalitäten’ und in Sachen Förderung der öffentlichen Verkehrs- und Dienstleistungen durch geeignetes Public-Private-Partnership. Noch notwendiger ist ein Umdenken bei der Struktur der Verkehrsdienstanbieter. Bei der Betrachtung der externen Faktoren sollen die naturräumlichen Bedingungen frühzeitig antizipiert werden, um Allwetterwege bauen und unterhalten zu können. Der Trend einer demografischen Explosion soll dabei berücksichtigt werden, um entsprechende Straßenverkehrsanlagen und Verkehrsmittel entwickeln zu können. Bei der Betrachtung der internen Faktoren ist es erforderlich effiziente Verkehrsanlagen durch einen langfristig planungsbasierten Prozess, durch eine Entwicklung endogener Ressourcen zur Verstärkung der Bauarbeiten, durch Erstellung geeignetes Planungsinstruments, durch Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung, durch Prioritisierung der Unterhaltungsarbeiten, durch Diagnostizierung der vorhandenen Flächen und der zukünftigen Flächenbedürfnisse für effiziente Anwendung der Siedlungsstruktur zu entwickeln. Darüber hinaus sind wichtig die Abwägung der Folgewirkung der politischen Entscheidungen, die Entwicklung der Stromenergie, die Gleichbehandlung der Verkehrsteilnehmer, die Förderung der Fahrradverkehr, die Beherrschung der Zunahme des motorisierten Individualverkehrs, die Bewältigung der Zemidjan-Zunahme durch Schaffung neuer Arbeitsbedingungen und die Regulierung des öffentlichen Massenverkehrs. Die vorliegende Arbeit gibt also einen analytischen Anstoß geben, eine nachhaltig integrierte Verkehrsplanung aufzubauen, welche in einer langfristigen Perspektive all diese Aspekte einbezieht.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: Danksagungii Abbildungsverzeichnisv Tabellenverzeichnisvi Abkürzungenvii Zusammenfassungviii 1.Einführung1 1.1Problematik des Straßenverkehrs in Entwicklungsländern1 1.2Fragestellungen2 1.3Hypothesen und Zielsetzungen der Forschung3 1.4Forschungsmethoden und -techniken3 1.4.1Datenerhebung3 1.4.1.1Haushaltsbefragung und Experteninterview4 1.4.1.2Knotenpunktzählungen und Koordinatenerhebung.4 1.4.2Auswertung der Daten5 1.5Schwierigkeiten und Maßnahmen bei der Erhebung und Analyse der Felddaten5 1.6Aufbau der Arbeit6 2.Organisation der Akteure im Straßenverkehrssektor7 2.1Verwendete Methodik7 2.2Die Akteure7 2.3Die Rolle der Akteure8 2.3.1Die nationale Verwaltungsebene8 2.3.2Die lokale Verwaltungsebene9 2.3.3Internationale und bilaterale Straßenverkehrspartner9 2.3.4Halbprivate Unternehmen im Straßenbau9 2.3.5Private Unternehmen9 2.3.5.1Private Straßenbau- und Straßenunterhaltungsunternehmen10 2.3.5.2Öffentliche Verkehrsdienstanbieter10 2.3.5.3Die Betreiber der Tankstellen und Stellplätze10 2.3.6Die lokale Bevölkerung10 2.4Die Kommunikationsformen der Akteure10 2.5Die Relationen zwischen den Akteuren11 2.6Die Subnetze der Akteure14 2.7Die Interessen der Akteure14 2.8Zusammenfassung des Kapitels über die Organisation der Akteure15 3.Externe Einflussfaktoren der Straßenverkehrsprobleme16 3.1Verwendete Methodik16 3.2Naturräumlicher Einfluss auf den Straßenverkehr16 3.3Bevölkerungsexplosion18 3.4Zusammenfassung der externen Verkehrsprobleme19 4.Interne Probleme des Straßenverkehrs20 4.1Verkehrsinfrastrukturen20 4.1.1Prozess der Straßenentwicklung20 4.1.2Straßenformen22 4.1.3Bau und Unterhaltung der Verkehrsinfrastrukturen23 4.1.4Unwirksamkeit des öffentlichen Verkehrnetzes26 4.1.5Permanente Suche nach öffentlichen Autohöfen und Stellplätzen27 4.1.6Ampelanlagen in der Stadt30 4.2Personenverkehr31 4.2.1Zunahme des Individualverkehrs32 4.2.2Krise des öffentlichen Straßenverkehrs35 4.2.2.1Rasche Entwicklung eines öffentlichen Subsitenzverkehrs35 4.2.2.2Widerstand der Autotaxis37 4.2.2.3Fragilität der Kleinbus- und Busunternehmen37 4.3Anstieg des Güterverkehrs40 4.4Zunehmende Verkehrsflüsse nach Strömen41 4.4.1Verwendete Methodik41 4.4.2Verkehrsflüsse auf den ausgewählten Zählstellen42 4.4.3Radial dichtgedrängter Binnenverkehr45 4.4.4Überblick über den Ziel- und Quellverkehr47 4.4.4.1Nationaler Ziel- und Quellverkehr47 4.4.4.2Internationaler Ziel- und Quellverkehr48 4.4.5Durchgangsverkehr49 4.5Folgewirkungsprobleme des Straßenverkehrs49 4.5.1Fahrgeschwindigkeiten49 4.5.2Zunehmende Unfälle50 4.5.3Umweltverschmutzung durch verkehrserzeugte Emissionen51 4.5.4Erhöhung der Kosten für Verkehr und Gesundheit52 4.6Zusammenfassung der internen Verkehrsprobleme53 5.Konzepte zur Entwicklung des Straßenverkehrs54 5.1Überblick über planerische Konzepte54 5.2Kritische Aspekte des Verkehrsplans von 199655 5.3Zusammenfassung des Kapitels über Straßenverkehrskonzepte56 6.Perspektive der Entwicklung des Straßenverkehrs57 6.1Verwendete Methodik57 6.2Perspektive der Verkehrsinfrastrukturen57 6.2.1Prozess der Straßenentwicklung57 6.2.2Perspektive der externen Verkehrsprobleme58 6.2.3Bau der Verkehrsinfrastrukturen58 6.2.4Unterhaltung der Verkehrsinfrastrukturen58 6.2.5Bewirtschaftung des Vorhabens der öffentlichen Verkehrsnetze59 6.2.6Steuerung der öffentlichen Autohöfe und Stellplätze59 6.2.7Ampelanlagen in der Stadt60 6.3Perspektive der Entwicklung der Verkehrsmittel60 6.3.1Der Individualverkehr60 6.3.2Der öffentliche Straßenverkehr61 6.3.3Der Güterverkehr62 6.3.4Die Verkehrsflüsse62 6.4Perspektive der Nutzung der Tankstellen62 6.5Perspektive der Konzepte zur Entwicklung des Straßenverkehrs62 6.4Zusammenfassung des Kapitels über die Perspektive der Entwicklung des Straßenverkehrs63 7.Fazit64 Literaturverzeichnisx Anhang A Graphen der Akteurnetzwerke pro Komponent des Straßenverkehrssystems in Cotonouxv Anhang B Fragebogen für Haushaltsbefragungxvi Anhang C Leitfaden des ExperteninterviewsxxTextprobe:Textprobe: Kapitel 1, Einführung: Der Transportsektor ist aufgrund der Mobilität von Menschen und Gütern einer der wichtigsten Komponenten der Raumplanung. Noch wichtiger ist er in Bezug auf seinen Beitrag zur Volkswirtschaft. Sein Anteil beträgt 6 % des weltweiten Bruttoinlandproduktes (vgl. le Groupe indépendant d’évaluation IEG/Weltbank, 2007: 6), ohne den informellen Beitrag zu berücksichtigen. Allerdings ist der Sektor durch unterschiedliche Probleme sowohl in den industriellen Ländern als auch in den Entwicklungsländern geprägt. Die Probleme in den Entwicklungsländern sind wegen der Desiderate des Forschungsstandes im Vergleich zu den entwickelten Ländern von einem geringeren Wissensstand aus zu analysieren. Deswegen ist eine grundlegende Forschung über den Verkehr erforderlich. Die Überlegungen zu dem Verkehrsbereich sind keineswegs neu. Es bietet sich vielmehr die Gelegenheit, die Kernfragen der Verkehrsentwicklung aus neuen Blickwinkeln heraus zu analysieren. Hierbei gewinnt die Überlegung über die Probleme des Straßenverkehrsbereichs in Entwicklungsländern aktuell an Bedeutung, weil z.B. in Afrika 90 % der internen Nachfrage nach dem Personen- und Güterverkehr durch die Straßenverkehrswege befriedigt werden (vgl. Partenariat pour le développement municipal PDM, (b) 2008: 10). 1.1, Problematik des Straßenverkehrs in Entwicklungsländern: Die Analyse des Straßenverkehrs stellt in Entwicklungsländern eine Herausforderung dar. Die Verkehrsprobleme in Entwicklungsländern sind landesspezifisch. Die Straßenverkehrsprobleme von Kairo, einer Stadt mit mehreren Millionen Menschen und mit einer Zwei-Linie-Metro sind nicht gleich wie die Probleme von Cotonou einer Küstenstadt mit weniger als einer Million Menschen und mit Zweirädern als öffentliche Verkehrsmittel. Innerhalb des jeweiligen Landes sind die Verkehrsprobleme vielfältig: ‘Transport problems of the Third world cities inevitably take on a variety of forms, depending upon their location, wealth and levels of motorisation. (Dimitriou 1990: 51). Die vielfältigen und landesspezifischen Verkehrsprobleme in Entwicklungsländern führen zu der Frage, wie die Probleme dort analysiert werden können und welche Ziele die Verkehrs- oder Stadtplaner verfolgen können. Eine verständliche Analyse der Verkehrsprobleme in Entwicklungsländern erfordert eine Klassifizierung. Die vorhandenen Verkehrsprobleme wurden als ‘urban transport manifestation and root problems’ bezeichnet (Dimitriou 1990: 52), es gibt Grundprobleme (root problems) wie die Zunahme der Vekehrsmittel und Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Verkehrsinfrastrukturen sowie Wirkungsprobleme (manifestation problems) wie beispielweise zunehmende Unfälle und Lärmbelästigungen. Die Lösung der Probleme hängt von den Zielen der Akteure ab. Die Überlegungen über die möglichen Ziele des Verkehrs in Entwicklungsländern führten zu der Schlussfolgerung: ‘it is important for transport plans, programmes and projects to incorporate not only economic goals and aims of equity fulfillment, but also objectives which attemp efficienty to utilise local resources and facilities prior to investing in news ones. Among other things, this would involve placing more emphasis in urban transport planning on (Dimitriou and Safier, 1982): 1. the mobilisation of new resources- through, for example, improved city staff administrative and technical manpower training efforts, and greater utilisation of private sector resources, 2. the incorporation of the roles of the informal and traditional sectors of transport, 3. the measurement and monitoring of costs and benefits of transport proposals.” (Dimitriou 1990: 26). Andere Überlegungen wurden über den Zustand des öffentlichen Personenverkehrs in den 1980er Jahren in Entwicklungsländern geführt. Die Busgesellschaften waren, als ob sie Verkehrsdienstleistungen nicht mehr anbieten könnten: ‘unter dem Blickwinkel der Liberalisierung wurden die früher von Entwicklungsländern subventionierten Busgesellschaften ineffizienter als der einzelnen vorhandenen Autotaxifahrer erkannt und sollten daher abgebaut werden.’ (Xavier GODARD Pierre TEUNIER 1992: 107). Daher wurde beschlossen, dass die Transportsgesellschaften in Entwicklungsländern ‘ihre turbulenten Zeiten begonnen hatten’. Um einen totalen Zusammenbruch des Sektors zu vermeiden, sollten die afrikanischen Regierungen ‘die Busunternehmen nicht mehr steuern, sondern die Entwicklung des Sektors durch rechtliche Rahmenbedingungen regulieren.’ (Xavier Godard Pierre Teunier 1992: 233). Diese Orientierung führte in den Entwicklungsländern zu verschiedenen Maßnahmen, die der internationale wissenschaftliche Workshop der SITRASS (Internationale Solidarität auf Transports und Forschung in Subsahara-Afrika) durch das Thema ‘sektorale Transportsprojekte in Afrika: Bilanz und Perspektiven’ in 1999 in Cotonou bilanziert hatte. Hauptziel dieser sektoralen Projekte war die Verminderung der Transportkosten durch die Liberalisierung des Transportssektors und den Aussbau der Verkehrsinfrastrukturen. Dieser Workshop bat die Möglichkeit an, die zu lösenden Probleme wie die Unterhaltung der Infrastrukturen und die Verstärkung der lokalen Verwaltung für die Steuerung des Transportsystems in einem Kontext der Dezentralisierungsbewegungen in Afrika in Frage zu stellen. Das Problem der urbanen Mobilität wurde bereits in einigen Studienarbeiten behandelt. Die Neugestaltung der urbanen Mobilität in der Stadt Cotonou war das Thema von Aremou M. Bastou Adjadi Estelle Judith F. Djossinou. Es wurde aus den Überlegungen geschlossen, dass der Verkehrstau durch die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs abgebaut werden sollte. Diese Arbeit hatte jedoch die Probleme der verschiedenen Verkehrskomponenten wie des LKW-Verkehrs nicht analysiert (vgl. Aremou M. Bastou Adjadi Estelle Judith F. Djossinou 2005: 80). Darüber hinaus gibt es heute keinen geeigneten öffentlichen Verkehr in der Stadt. Independent Evaluation Group der Weltbank hatte einen Bericht in 2007 veröffentlicht, in dem der Eingriff der Weltbank von 1995 bis 2005 in den Verkehrsbereich in den Entwicklungsländern bewertet wurde. Daraus wurde geschlossen, dass neue verschiedene Probleme wie Verkehrsstau, Umweltbelastungen, Verkehrssicherheit etc. im Transportssektor zukünftig bewältigt werden sollten. Nebenbei hatte CODATU drei verschiedene Herausforderungen den Akteuren des Transportsektors in den Entwicklungsländern gewidmet. Hier zeigt die Situation gegenwärtig den qualitativen und quantitativen Mangel am öffentlichen Verkehr und die zunehmende Stadterweiterung sowie zunehmende Entfernung der Wohnungen zur Kernstadt (vgl. CODATU (b) 2009). Dieser Überblick des Kenntnisstandes führt zu drei Schlussfolgerungen. Erstens bedürfen der Verkehrsprobleme landesspezifische Lösungen in den Entwicklungsländern. Zweitens sind die Verkehrsprobleme in der Stadt Cotonou bis jetzt nicht systematisch analysiert. Drittens nehmen die Verkehrsprobleme zu. Die Akteure sollen sich den damit verbundenen Herausforderungen stellen. Daher muss nach der zukünftigen Perspektive des Straßenverkehrs gefragt werden. 1.2, Fragestellungen: Um diese Frage beantworten zu können, müssen die Verkehrsprobleme und die dahinter stehenden Konflikte untersucht werden. Das Untersuchungsobjekt ist Cotonou, die wirtschaftliche Metropole von Benin, die die typischen Probleme einer Küstenstadt im Golf von Benin aufweist. Cotonou benötigt gegenwärtig einen Verkehrsplan. In 2008 kam die lokale Verwaltung am Ende der Ausarbeitung des Stadtplans aufgrund des demografischen Wachstums zu der Schlussfolgerung, dass ‘das gegenwärtige Verkehrssystem nicht mehr geeignet ist und es notwendig ist, ein multimodales Verkehrssystem mit öffentlicher Massenförderung zu entwickeln’ (PDC-Cotonou, 2008: 49). Dieser Bedarf an einem neuen Verkehrsplan erfordert, dass die in dem Straßenverkehrssystem vorhandenen Probleme in Cotonou bewältigt werden sollen, um passende Lösungen zu entwickeln. Diese Studie bietet die Möglichkeit, die Probleme systematisch zu diagnostizieren. ‘Das System Straßenverkehr umfasst neben den Verkehrswegen und den Verkehrsmitteln auch die mit der Nutzung in Zusammenhang stehenden Einrichtungen’ wie Tankstellen und Stellplätze (Helmut Nuhn Markus Hesse, 2006: 35). Gemäß dieser Definition soll diese Studie sich mit verschiedenen Problemen, Prozessen und Konzepten auseinandersetzen, die mit der Entwicklung von Verkehrswegen und Verkehrsmitteln, der Steuerung der Stellplätze sowie der Nutzung von Tankstellen verbunden sind, um den Straßenverkehr in Cotonou zu ermöglichen. Die Fragestellungen lauten daher wie folgt: Wie gestalten sich die Straßenverkehrsprobleme in Cotonou? Welche Ursachen haben die Straßenverkehrsprobleme in Cotonou? Wie organisieren sich die Akteure des Straßenverkehrssektors? Auf welchen Konzepten oder Überlegungen basieren ihe Handlungen?


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epub2 - Letzte Änderung: 19.02.2024